Mit dem Rollstuhl aufs SUP
Zehn Rollstuhlfahrer stehen am Ufer der Alster, bereit für ein Abenteuer auf dem Wasser. Zum ersten Mal gehen sie auf ein speziell für ihre Bedürfnisse entwickeltes Stand-Up-Paddle-Board – und die Mischung aus Vorfreude und Nervosität ist förmlich greifbar. Das Event wurde von der Zinnendorf-Stiftung organisiert, die sich für die Bewohner ihrer Einrichtung stark macht – Menschen, die alle auf den Rollstuhl angewiesen sind. Gemeinsam mit Nature-Guides, einer gemeinnützigen Organisation, die inklusive Wassersporterlebnisse möglich macht, wurden an diesem Tag alle Barrieren überwunden.
Adrian Wachendorf heißt die Teilnehmer herzlich willkommen. Seine Worte sind einfach, aber voller Zuversicht: „Heute geht es darum, Neues zu wagen und zu zeigen, dass auf dem Wasser jeder Platz hat.“ Er ermutigt die Gruppe weiter: „Lasst uns gemeinsam etwas Unvergessliches erleben.“
Große Herausforderungen, großartige Lösungen
Was dieses Event besonders beeindruckend machte: Alle Teilnehmer nutzten elektrische Rollstühle – das gab es so bisher noch nie und machte diese Aktion zu etwas wirklich Einzigartigem. Jeder, unabhängig von Größe oder Gewicht des Rollstuhls, konnte teilnehmen und war willkommen. Das zeigte den Teilnehmern, dass ihre Einschränkungen keine Rolle spielen und sie wirklich dazugehören. Die speziell angefertigten SUP-Boards boten genug Platz, um auch die großen und schweren elektrischen Rollstühle sicher zu transportieren. Das robuste Spannsystem sorgte dafür, dass alle Rollstühle sicher fixiert wurden, was das Vertrauen und den Mut der Teilnehmer stärkte. Begleitpersonen waren mit an Bord, wodurch die Teilnehmer nicht nur Sicherheit, sondern auch Gemeinschaft erlebten. Miteinander zu paddeln, zu lachen und die Freiheit des Wassers zu genießen, ohne Kompromisse eingehen zu müssen – das war der Kern dieses besonderen Tages.
Ein Erlebnis, das verbindet
Die Organisation war durchdacht und bis ins Detail perfekt. Die Zinnendorf-Stiftung sorgte dafür, dass niemand fehlen musste – einige Bewohner kamen eigenständig, andere mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem hauseigenen Wagen. Vom rollstuhlgerechten Zugang bis hin zur Verpflegung war an alles gedacht. Dank des engagierten Teams von Nature-Guides fanden alle Teilnehmer schnell ihren Rhythmus auf dem Wasser. Adrian Wachendorf, der die Aktion persönlich begleitete, erinnert sich: „Die Begeisterung, mit der alle dabei waren, hat uns tief berührt. Besonders zu sehen, wie selbst Menschen mit den schwersten Rollstühlen mit einem sicheren Gefühl teilgenommen haben, zeigt uns einmal mehr, welchen wertvollen Beitrag wir mit unserer Arbeit leisten.“
Die Alster wurde für einen Moment zur Bühne, auf der alle Teilnehmenden im Mittelpunkt standen – unabhängig von Einschränkungen oder Hindernissen. Es war ein Tag, der Grenzen sprengte und allen Beteiligten in Erinnerung bleiben wird. Jeder Teilnehmer erhielt als Erinnerung eine kleine Holzmedaille – ein Symbol für den Mut und die Freude, die diesen Tag geprägt haben.
Blick nach vorn
Das Event in Hamburg hat gezeigt, was möglich ist, wenn Menschen zusammenkommen, um Barrieren zu überwinden. Für Nature-Guides ist dies ein weiterer Schritt auf ihrem Weg, inklusive Wassersporterlebnisse für alle zugänglich zu machen. „Wir wollen noch mehr Menschen motivieren, mit uns aufs Wasser zu gehen und Inklusion aktiv zu leben“, erklärt Adrian. Ob als Teilnehmer oder Unterstützer: Jeder kann Teil dieser Bewegung sein.
DANKE
Ein besonderer Dank gilt der Zinnendorf-Stiftung in Hamburg, Konstantin Herbst für seinen besonderen Einsatz und Herrn Hermann Winkelmann für die Textvorlage und sein Engagement.